Werktipps

Beim Werken tauchen immer wieder Fragen auf. Wir erhalten immer wieder Emails und Anrufe von Eltern und Erziehern die uns Ihre Schwierigkeiten beim Werken schildern. Gerne helfen wir mit unserem Fachwissen. Hier präsentieren wir Euch eine Reihe von Tipps und Tricks, die beim Holzwerken mit Kindern helfen können.

In unserer Werkfibel findet Ihr weitere Tipps zum Werken und allerhand Werkzeugwissen, Im Werkzeuglexikon werden die wichtigsten Handwerkzeuge für Kinder vorgestellt. In unserem handwerkspädagogischen Konzept gibt es wichtige Tipps zum sicheren Arbeiten.

Habt Ihr auch eine Frage zum Werken mit Kindern? Wir freuen uns über eine Email und beantworten diese so schnell wir können.

Drei Jahre ist zum einen noch recht jung zum Werken, zum anderen sind alle Kinder unterschiedlich groß und interessiert an Werkzeug. Daher kann auch ein dreijähriger spaß am Werken und den Umgang mit Werkzeug haben. Natürlich nur unter Aufsicht der Eltern.

Die Kinderwerbank von Sjöbergs lässt sich in zwei Größen aufbauen. die kleine Größe ist 64 cm hoch, das könnte schon passen, vielleicht mit etwas Zuwachs. Für den Anfang ist auf jeden Fall das Zersägen von Holzleisten interessant. Dazu eignet sich die Puksäge die Holzstücke können auch miteinander verleimt werden. Türme bauen aus selbstgesägtem Holz macht vielen kleineren Kindern Spaß.

Auch unser Miniwerkset mit Hammer und Zangen ist denke ich geeignet. Spielerisch kann das Werken auch mit Zollstock und Wasserwaage entdeckt werden. Auch eine kleine Feile eignet sich für den Anfang Wenn das Kind dann Freude am Werkzeug hat und häufiger Werkt, können vielleicht später ein Werkzeugkasten und weitere Werkzeuge wie Schraubendreher, Japansäge, Handbohrmaschine etc.eine sinnvolle Ergänzung sein.

Die Handbohrmaschine sollte mit der „Haupthand“ an der Kurbel und mit der anderen Hand oben am Griff festgehalten werden. Kurbelt so herum, dass sich die Schneiden des Bohrers in das Holz hineinschrauben, auf unserern Handbohrmaschinen findet Ihr immer ein Aufkleber mit einem Richtungspfeil. Haltet die Maschine möglichst gerade und „rührt“ mit der Halte-Hand nicht herum, sonst wird das Loch größer als geplant.
Durch zu viel Druck auf das Holz kann der Bohrer verkannten. Kurbelt etwas zurück und dann wieder in Bohrrichtung, falls der Bohrer hakt. Ihr könnt auch die Maschine herausnehmen, dabi evtl. kurz in die anderer Richtung kurbeln und das Bohrloch auspusten oder mit einem Nagel freipulen. Danach noch einmal ansetzen und mit wenig Druck nach unten bohren. Seid mit den kleinen Bohraufsätzen vorsichtig, da Ihr eine große Hebelkraft habt und die ganz kleinen Bohraufsätze abbrechen können. Beim Bohren sollte das Werkstück immer gut befestigt sein.

In unseren Werkzeugführerscheinvideos zeigt unser Kursleiter wie das bohren mit der Kurbelbohrmaschine funktioniert.

Holzleim ist bestens geeignet um zwei Hölzer miteinander zu verbinden, richtig gemacht hält die Leimfuge besser als die Holzfasern selber.  Der Holzleim muss dazu gleichmäßig aufgetragen werden, nicht punktuell – Verwendet nicht zu viel Leim, ein dünner Film reicht aus. Eine richtig hohe Festigkeit entsteht durch einen hohen Anpressdruck. Benutzt am besten eine Schraubzwinge, eine Leimklemme oder einen schweren Gegenstand (z.B. dickes Buch) um das zu verleimende Holz zusammen zu pressen. Wenn Leim dabei austritt oder ihr zu viel verwendet habt könnt ihr diesen einfach mit den Fingern oder einem feuchten Tuch wegwischen.

Leim lässt sich gut mit Wasser abwaschen, frisch auch aus Textilien. Der Leim härtet erst nach einigen Stunden ganz aus, gebt dem Leim Zeit zum Trocknen, dann hält er länger! Beim Verleimen von Rundstäben oder Kugeln müsst Ihr eine Seite mit der Feile glatt schleifen, um mehr Oberfläche für den Leim zu bekommen.

Ein Leimspender ist ein praktisches Hilfsmittel, wenn viel verleimt wird. Durch den Pinsel wird das Kleckern vermindert.

Um sicher Werken zu können braucht man zu aller erst richtiges Werkzeug. Es sollte hochwertig, scharf (Säge) und von der Größe für Kinder geeignet sein.

Man braucht einen geeigneten Arbeitsplatz. Das muss nicht unbedingt eine Werkbank sein, aber ein stabiler Tisch evtl. mit Tichschutzunterlage wird benötigt. Das Werkstück muss immer sicher eingespannt werden. Dazu eignet sich ein Schraubstock oder eine Schraubzwinge.

Folgende Regeln haben sich bewährt:
1. Das Werkstück immer Einspannen
2. Beim Sägen immer die andere Hand in Sicherheit bringen
3. Nur unter Aufsicht Werken – Werkzeug ist kein Spielzeug.
4. Das Werkzeug richtig anwenden.
5. Den Arbeitsbereich ordentlich halten – Ausrutschgefahr durch Holzstücke und Späne.
6. Konzentriert bleiben, Pausen machen, Spaß an der Arbeit haben. Letztlich tragen immer die Eltern die Verantwortung und können Ihr Kind und seine Fähigkeiten am besten einschätzen.

Holz ist ein toller Rohstoff, es ist nachwachsend und somit ökologisch. Holz ist hart und stabil, lässt sich aber trotzdem relativ gut bearbeiten und immer wieder verwenden.

Allerdings ist Holz nicht gleich Holz. Es gibt hunderte von verschiedenen Holzarten mit teilweise sehr unterschiedlichen Eigenschaften.
Einige Hölzer sind hart wie Stein und gehen im Wasser unter, andere können sogar hautreizend sein. Aber keine Angst, die meisten Hölzer, die man bei uns bekommt sind prinzipiell zum Werken geeignet. Viele der erhältlichen Hölzer sind für die Bearbeitung durch Kinder einfach nur zu hart. Wer einmal versucht hat ein Buchenkantholz mit der Handsäge zu zersägen kann sich vielleicht vorstellen, wie anstrengend das Sägen für Kinder mit sein kann.

Damit das Sägen trotzdem Spaß macht, empfehlen wir zum Werken mit Kindern unbehandelte Weichhözer wie Fichte oder Tanne (vorsicht bei zu viel Harz), auch Linde oder Pappel eignen sich. Rundstäbe, Würfel und gelegentlich Platten und Kugeln können auch aus härteren Holz wie Buche oder Ahorn sein.

In unseren Kreativholzsets findet Ihr eine bunte Mischung aus Stäben, Leisten und Klötzen, die alle gut zum Werken geeignet sind.

Geeignete Materialien:

  • Fichtenleisten (Quadratleisten, Rechteckleisten)
  • Leimholzplatten (Fichte)
  • Holzkugeln (Buche)
  • Holzräder (Buche)
  • Drechselreste (div. Arten, zum verzieren)
  • Holzscheiben (Fichte)
  • Rundstäbe (Buche)
  • Sperrholzplatten (Pappel)
  • Korken
  • Eicheln, Kastanien, etc.
  • Lindenholz (zum Schnitzen)

Bedingt geeignete Materialien:

  • Laubholzleisten wie Eiche, Esche, Buche (Hart)
  • Multiplex, Sperrholz (Buche, Birke)
  • Äste (trocknen, evtl. Morsch, Pilzbefall)

Ungeeignete Materialien:

  • Tropenholz
  • Behandeltes Holz (Farbe, Holzschutzmittel)
  • Europaletten etc.
  • Spanplatte, Faserplatte (MDF, HDF)
  • OSB-Platten (Splittern, enthalten häufig Giftstoffe)

Die Japansäge sägt auf Zug. Das bedeutet, dass ihr den größten Sägefortschritt in dem Moment habt, in dem ihr die Säge zu euch hinzieht. Das liegt an den Sägezähnen die zum Griff hin zeigen. Dadurch braucht ihr weniger Kraft als bei einer Stoßsäge wie z.B. dem Fuchsschwanz. Wichtig ist, nicht mit zu viel Kraft zu sägen, die Säge sollte locker und gleichmäßig geführt werden. Da das Sägeblatt flexibel ist, kann es bei zu viel Kraft etwas verkanten. Oft hilft es in diesem Fall noch einmal neu anzusetzen.

Das Werkstück muss immer fest eingespannt werden und darf nicht wackeln. Um die zweite Hand nicht zu gefährden sollte diese immer auf Abstand gehalten werden. Nicht am Werkstück festhalten!

In unseren Werkzeugführerscheinvideos zeigt unser Kursleiter ganz genau, wie das Sägen mit der Japansäge funktioniert.

In die neue Laubsäge muss als erstes ein Sägeblatt eingespannt werden und ab und zu reißt auch mal ein Laubsägeblatt. Das ist nicht weiter schlimm, denn es gibt ja Ersatz.
Besonders für Kinder ist das einspannen von neuen Sägeblättern nicht ganz einfach, denn irgendwie fehlt immer eine Hand. Leichter geht es, wenn die Laubsäge in einem  Schraubstock eingespannt wird. Für ein häufiges Wechseln der Blätter empfiehlt sich auch der Laubsägeelefant.

Als erstes werden die Flügelmuttern geöffnet und evtl. die Reste des kaputten Blattes entfernt. Anschließend wird das Sägeblatt an einer Seite zwischen den Sägebogen und die Schraubenmutter eingeklemmt und festgedreht. Achtet unbedingt darauf, das die Sägezähne nach unten, also zum Griff hin zeigen. (Fährt man vorsichtig mit dem Finger über das Sägeblatt, spührt man in einer Richtung einen Widerstand, hier zeigen die Sägezähne nach unten.) Um die zweite Seite zu befestigen muss der Bogen etwas zusammengedrückt werden. Dazu braucht man große Hände, etwas Hilfe oder eine Einspannvorrichtung. Man kann auch mit etwas Geschick, mit dem Körper den Bogen gegen einen Tisch drücken und so mit der freien Hand die Flügelmutter festziehen.

Viel Spaß beim Werken!